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Vom ersten Kribbeln bis zum Höhepunkt - Der Verlauf sexueller Erregung

Körperliche Erregung wird durch den angeborenen Erregungsreflex ausgelöst und kann bis zum Orgasmus gesteigert werden. Welche körperlichen Anzeichen es gibt und was genau passiert, erfährst du in diesem Blogbeitrag. Außerdem beleuchten wir den Unterschied zwischen körperlicher Erregung und emotionalem Genussempfinden und erklären, warum es wichtig ist, diesen zu kennen. 

 

Bevor du diesen Beitrag weiterliest, nimm dir einen Moment und überlege: Was sind die ersten körperlichen Anzeichen, die du bemerkst, wenn du erregt bist?  

 

Erregungsfunktion – Beginn mit Erregungsreflex 

Die physiologischen Prozesse, die während der sexuellen Erregung im Körper ablaufen, beginnen mit dem Erregungsreflex. Dieser Reflex wird durch sexuelle Reize ausgelöst und ist ein angeborener Mechanismus, der automatisch abläuft. Ähnlich wie der Kniesehnenreflex, bei dem ein Schlag auf die Sehne das Bein zucken lässt, reagiert unser Körper reflexartig auf sexuelle Reize. 

In diesem Stadium ist die Erregung jedoch oft noch unspezifisch und weder intensiv noch dauerhaft. Daher nehmen viele das Auslösen des Erregungsreflexes gar nicht wahr.  

Es ist eine Phase, in der die Erregung häufig wieder abflacht, wenn man sich nicht bewusst dazu entscheidet, sie zu intensivieren. 

 

Körperliche Anzeichen bei Erregung: 

Bei der Erregung gibt es viele Veränderungen im Körper: 

  • Atmung und Herzfrequenz: Beides wird schneller und tiefer. 

  • Blutgefäße: Diese erweitern sich, um mehr Blut in die Genitalien zu transportieren. 

  • Frauen: Die Vagina wird feucht (Lubrikation). 

  • Männer: Der Penis wird steif (Erektion). 

  • Haut: Kann sensibler werden, oft kommt es zu einer leichten Rötung. 

  • Brustwarzen: Werden hart. 

  • Schweißbildung: Kann auftreten. 

 

 

Mögliche Erregungssteigerung bis zum Orgasmus 

Wenn die Erregung weiter gesteigert wird, kann eine Art „Bewusstseinsverengung“ eintreten. In dieser Phase erlebt man ein Rauschgefühl, das vergleichbar ist mit Zuständen durch Drogen und Meditation. Hier verschwinden Zeit und Raum, und man ist vollständig im Moment präsent. Dieser Zustand ist intensiv und kann das sexuelle Erlebnis stark bereichern. Diese Phase kann kurz sein oder über einen längeren Zeitraum genossen werden. 


Die Erregung kann dann bis zum Orgasmus gesteigert werden. Der Orgasmus ist der Höhepunkt der sexuellen Erregung und geht mit intensiven körperlichen und emotionalen Empfindungen einher. 

Bei Frauen und Männern kommt es zu rhythmischen Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur, die als besonders lustvoll empfunden werden. Diese Kontraktionen tragen dazu bei, dass sexuelle Spannung abgebaut wird. 


Wie der Erregungsreflex, ist auch der Orgasmus ein Reflex, der durch das Nervensystem gesteuert wird. Bei ausreichender sexueller Stimulation senden die Nervenbahnen Signale an das Gehirn, das wiederum den Körper anweist, die Orgasmusreaktion auszulösen. Einmal ausgelöst, ist dieser Reflex nicht kontrollierbar oder zurückhaltbar.  

Es ist wichtig zu betonen, dass ein Orgasmus kein Muss ist. Das Spiel mit der Erregung und die Luststeigerung können genauso erfüllend sein wie der Orgasmus selbst. 

  

Erregungskurve vs. Gefühlskurve 

Das körperliche Erleben von Erregung und das emotionale Lustempfinden stimmen häufig nicht überein. Die körperliche Erregungskurve verläuft anders als die emotionale Gefühlskurve. Die körperliche Erregungskurve beschreibt den physischen Anstieg der sexuellen Erregung bis zum Höhepunkt, während die Gefühlskurve die emotionale und psychische Wahrnehmung der Erregung widerspiegelt. Diese beiden Kurven verlaufen nicht immer synchron. Manchmal ist die physische Erregung stark, während die emotionale Erfahrung gedämpft ist, oder umgekehrt. 


Beispiel 1: Frische Verliebtheitsphase 

Stell dir vor, du bist frisch verliebt. Deine Gefühle sind intensiv und du fühlst dich voller Energie. Obwohl deine Gefühlskurve hoch ist, kann es sein, dass dein Körper noch nicht vollständig bereit für sexuelle Aktivitäten ist. Deine physiologische Erregungskurve hinkt hinterher, weil die körperlichen Reaktionen noch nicht vollständig eingetreten sind. 


Beispiel 2: Längere Partnerschaft 

In einer längeren Partnerschaft kann die emotionale Bindung sehr stark sein. Ihr habt viele gemeinsame Erinnerungen und eine tiefe Verbindung. Während eines romantischen Abends spürt ihr diese Verbundenheit intensiv. Eure Gefühlskurve ist hoch, ihr fühlt euch emotional sehr nahe und erregt. Dennoch kann die körperliche Erregungskurve niedriger sein und der Körper reagiert nicht sofort auf die emotionale Erregung. 

 

Warum es wichtig ist, den Unterschied zu kennen 

Das Verständnis der Unterschiede zwischen körperlicher und emotionaler Erregung hilft, die eigene Sexualität besser zu verstehen und zu genießen. Es ermöglicht uns, bewusster und achtsamer mit unseren sexuellen Empfindungen umzugehen. Indem wir diese Unterschiede erkennen, können wir besser auf die Bedürfnisse unseres eigenen Körpers und die unseres Partners/unserer Partnerin eingehen.  


Besonders Frauen denken auf Grund ihrer empfundenen Emotionen oft, dass die bereit sind, dass etwas in ihre Vagina eingeführt wird, obwohl der Körper noch nicht vollständig bereit ist.  

Dies kann langfristig zu einem Widerstand des Körpers führen. 

 

Beobachte dich und dein sexuelles Erleben, um dein sexuelles Wohlbefinden langfristig zu steigern! 

 



 

 

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